Wie gestalte ich ...?

... ein Inhaltsverzeichnis?

Das Inhaltsverzeichnis ist eine Informationsquelle für Leser*innen und Betreuende. Es gibt einen Einblick in Ihr Vorhaben. Anhand des Inhaltsverzeichnisses kann herausgelesen werden, mit welchen Theorien und Methoden sie welches Phänomen untersucht haben.

Checkliste

  • Ist das Inhaltsverzeichnis einheitlich gestaltet?
  • Folgt das Inhaltsverzeichnis dem Inhalt?
  • Machen die Überschriften Sinn und lassen sie darauf schließen, was Sie im jeweiligen Kapitel behandeln?
  • Haben Sie darauf geachtet, dass nirgendwo ein einzelnes Unterkapitel steht?
  • Sind die Kapitel einheitlich durchnummeriert?
  • Haben Sie darauf geachtet, dass das Inhaltsverzeichnis nicht mit einer Seitenzahl versehen werden sollte?

... ein Literaturverzeichnis?

Das Literaturverzeichnis listet nach Vorgaben Ihres Instituts einheitlich gestaltet die Werke aus Primär- und Sekundärliteratur alphabetisch geordnet auf. Achten Sie darauf, dass die Einträge der Zitierkonvention, welche Sie verwenden, entsprechen und bei Internetquellen die URL und das Datum des letzten Zugriffes angeführt sind.

... die wissenschaftliche Sprache meiner Arbeit?

Eine wissenschaftliche Arbeit ist präzise formuliert und die jeweilige Fachterminologie wird korrekt verwendet. Begriffe werden definiert und in der Folge einheitlich verwendet. Abkürzungen werden erklärt. Sätze sollten nicht zu lang sein. Die Arbeit soll belegte Fakten schildern und nicht Informationen nacherzählen. Es soll ein gutes Gleichgewicht zwischen aktiven und passiven Satzkonstruktionen bestehen. Umgangssprache und alltägliche Metaphern (z.B. "Hals über Kopf") sollten Sie vermeiden. Mengenangaben sollen präzise formuliert werden. Vermeiden Sie subjektive und pauschale Formulierungen sowie Verstärkerwörter (z.B. "hervorragende Abhandlung"). Unnötige Füllwörter und nichtssagende Sätze sollten ebenfalls ausgelassen werden.

Tipp

  1. Falls der/die Lehrende anmerkt, dass Sie viele Grammatik und/oder Rechtschreibfehler haben und Sie haben eine andere Erstsprache als Deutsch, informieren Sie bitte die/den Lehrende/n. In jedem Fall empfehlen wir Ihnen, den Text gegenlesen zu lassen. Das gleiche gilt, falls Sie die Arbeit auf Englisch oder einer anderen erlaubten Sprache verfassen.
  2. Distanz und Nähe zu referierten Inhalten wird üblich durch wissenschaftliche Phrasen ausgedrückt. Ein fiktives Beispiel: „der Ansatz von Müller (2088) erzeugt Bedenken, seine Typologie zeigt theoretische Mängel auf, welche…“ In diesem Teil eines Satzes wird eine persönliche Meinung wissenschaftlich formuliert. Die Leserschaft kann nachvollziehen, dass der/die Verfasser*in nicht mit Müllers Typologie einverstanden ist. Im weiterem würde man dann die genannten „Mängel“ aufgreifen und kommentieren. So können Sie eine „subjektive (persönliche)“ Meinung objektiv machen in dem Sie diese kommentieren und begründen. Im Internet und/oder bei den Schreibmentor*innen des CTL’s können Sie Informationen zu wissenschaftlichen Formulierungshilfen erhalten.
  3. Pauschale Sätze sind Aussagen, welche keinen Inhalt haben aber üblich bei Texten vorkommen, welche noch nicht ausgereift sind. Z.B.: „Seit Anbeginn der modernen Zeit haben sich Wissenschaftler*innen mit unterschiedlichen Phänomenen auseinandergesetzt“.
  4. Die Frage ob Sie Ich-Formulierungen verwenden dürfen müssen Sie mit ihrer/m Lehrenden/m klären. Das ist unterschiedlich von Leiter*in zu Leiter*in und Disziplin zu Disziplin. Falls Sie das „Ich“ verwenden dürfen, dann achten Sie darauf, dass es drei Typen von „Ich“ gibt: 1. Das narrative Ich (Ich konnte nicht nachvollziehen…) 2. Der Forscher*innen Ich (Ich untersuchte …) und das Autor*innen Ich (Im Kapitel 3 werde ich…). Das erste ist im deutschen wiss. Standard nicht erlaubt. Das zweite und dritte können Sie, nach Absprache mit den Leiter*innen verwenden.
  5. Auch nach mehreren Korrekturschleifen kann man nicht alle sprachlichen Unstimmigkeiten selbst finden kann. Jede Arbeit benötigt ein Korrekturlesen. Nutzen Sie Ihren Freund*innen- und Bekanntenkreis und lesen Sie gegenseitig Ihre Texte gegen. So schärfen Sie Ihr Auge für Fehler und lernen gemeinsam den wiss. Ausdruck. Orientieren Sie sich für Formulierungen an aktuellen Artikeln Ihres Faches. Das Erlernen des wiss. Ausdrucks ist ein Prozess, welcher mit der Aneignung des Soziolekts der Disziplin verbunden ist und sich mit jedem weiteren Text, den Sie lesen oder verfassen, verbessert.

Checkliste

  • Haben Sie Umgangssprache verwendet? Vermeiden Sie Formulierungen wie: "schauen", "klar machen", "unglaublich gut", „man könnte glauben“, u. Ä.?
  • Sind die Rechtschreibung, Syntax und Grammatik korrekt?
  • Haben Sie Ihre Haltung (Meinung, Distanz und Nähe) zu referierten Inhalten (Theorien, Begriffen, in wissenschaftssprachlich gebräuchlichen Redewendungen ausgedrückt?
  • Haben Sie alle Absätze eingeleitet und erklärt?
  • Haben Sie darauf geachtet, dass Sie sehr lange Sätze (über drei Zeilen) aufbrechen und verständlicher machen?
  • Haben Sie Füllwörter eliminiert?
  • Haben Sie darauf geachtet nichtssagende (pauschale) Sätze zu eliminieren?
  • Sind passive und aktive Formulierungen im Gleichgewicht?
  • Haben Sie das „Ich“den Vorgaben entsprechend angewandt?